Quintette à cordes en fa majeur

Florian Leopold Gaßmanns (1729-1774) op. 2, "Sei quintetti, Dilatamenti, Notturni o sia Serenate Per Violino o Flauto, Violino Secondo, Due Viole e Baßso ..." gehört in die Reihe der frühesten Quintette neben denen von Aumann, Vanhall, Wagenseil und wenigen anderen. Im Gegensatz zu drei anderen Quintetten dieser Serie ist in diesem Quintett die erste Stimme frei von typischen Streichervorschriften und Doppelgriffen; sie kann also auch mit Flöte gespielt werden. Wie in Josef Haydns ersten Quartetten op. 1 umrahmen im vorliegenden Quintett zwei Menuette einen langsamen Mittelteil, einen Moll-Satz, der die übliche Tonartengleichheit unterbricht. Typisch für die frühen Quintettsätze des Wiener Raums ist die paarweise Gruppierung von Violinen und Violen, so dass die Stimmen oft einem ausgeterzten Triosatz gleichen. Diese Stimmengruppierung wird zuweilen aufgelockert, hier durch das Solo der ersten Viola im zweiten Trio oder durch das kurze Zusammenspiel von erster Violine und Cello im langsamen Satz.